Den roten Faden zeigen – Das Flipchart als Strukturgeber (Backbone):
Das Flipchart kann aufgrund seiner Eigenschaft als Dauermedium auch die Funktion eines roten Fadens für die gesamte Präsentation bekommen. Wenn Sie die Gliederung (Agenda) Ihrer Präsentation anstatt in Powerpoint einmal bewusst auf dem Flipchart darstellen, dann hat dies mehrere Vorteile.
Einerseits ist die Gliederung (Agenda) für jeden Zuschauer permanent sichtbar – egal wo Sie sich gerade in Ihrer Präsentation befinden. Die Zuschauer können sich permanent an der allzeit sichtbaren Agenda orientieren.
Andererseits können Sie als Präsentator nach jedem Gliederungspunkt demonstrativ am Flipchart zeigen, wo Sie sich in der Gliederung befinden und welcher inhaltliche Punkt nun als nächstes dargestellt wird.
Dies wirkt besonders gut, wenn Sie hierzu auch noch mit einem mitwandernden Magneten Ihr Voranschreiten auf dem Flipchart symbolisieren. Im Englischen nennt man dieses demonstrative Orientieren an einer immer wiederkehrenden Struktur „Backbone-Methode“, weil hierdurch das Rückgrat (= Backbone) der gesamten Präsentation deutlich sichtbar wird.
Zudem entsteht hierbei auch kurzzeitig immer wieder ein erfrischender Medienwechsel.
Allzeit bereit – Das Flipchart als Spontanmedium:
Das Flipchart ist besonders gut dafür geeignet, spontane Gedanken schnell zu visualisieren. Dadurch können Sie als Präsentator bei Ihren Präsentationen sehr individuell und situativ auf die Interessen, Besonderheiten und Fragen der Zuhörer eingehen.
Aber Sie können nicht nur spontane Gedanken flexibel darstellen. Sie können am Flipchart auch sehr gut eine schon vorab geplante einfache Visualisierung vor den Augen der Zuschauer entwickeln. Oder Sie ergänzen fertig-mitgebrachte Flipchartblätter spontan (oder geplant) mit ergänzenden Worten oder Symbolen.
Richtig zupackend – Das Flipchart als hemdsärmeliges Medium:
Gerade die (scheinbar) spontanen Ergänzungen auf dem Flipchart lassen Sie als Präsentator sehr engagiert und aktiv wirken. Denn Sie reißen sich ja vor dem Zuschauer regelrecht beide Beine aus, wenn Sie am Flipchart immer wieder mal was hervorheben, wegstreichen oder ergänzen. Diesen Effekt kann man noch durch den Einsatz von Magneten steigern: Heben Sie ruhig mal etwas hervor, indem Sie mit einem lauten KLACK einen roten Magneten auf einen wichtigen Punkt auf dem Flipchart heften – oder schieben Sie einen Magnet parallel zu Ihren verbalen Inhalten auf den visuellen Stationen auf dem Flipchart mit.
Nicht trotz, sondern gerade wegen dieser oft unperfekten und hemdsärmeligen Ergänzungen am Flipchart wirken Sie als Präsentator sehr aktiv, engagiert und zupackend. Solch eine Wirkung können Sie mit dem sterilen Klicken auf die Funkmaus kaum erreichen.
Deswegen können Sie mit ein paar wenigen eingestreuten hemdsärmeligen Flipchartsequenzen auch einer einrahmenden Beamerpräsentation insgesamt einen zupackenden Charakter geben. Und Kunden kaufen gerne von Zupackern – gerade wenn es eine langfristige Partnerschaft und das gemeinsame Stemmen von großen Projekten werden soll.
Kaschiert Bewegungsdrang – Nutzen Sie das Flipchart als Bewegungs-Alibi
Viele Präsentatoren müssen sich dauernd bewegen. Sie gehen auf und ab oder machen dauernd fahrige Bewegungen mit den Händen. Obwohl sie dies wissen, fällt es ihnen dennoch schwer, ruhig vor Publikum zu wirken. Das Flipchart ist nun ein hervorragendes Medium, um diesen Bewegungsdrang sinnvoll zu kanalisieren und der Bewegung dadurch ein Alibi und eine vom Publikum akzeptierte Funktion zu verschaffen. Dadurch wird das Zuviel-an-Bewegung ganz einfach „aufgesaugt“, „getarnt“ und dadurch regerecht „kaschiert“.
Wenn man sich beispielsweise einige DIN-A-4-Karteikarten vorbereitet hat, die man nach und nach mit Magneten am Flipchart festheftet, dann ist die dabei ausgeführte Bewegung für das Publikum in Ordnung. Auch ein Blättern durch vorbereitete Flipchartblätter lässt den Bewegungsdrang mit einer sinnvollen Funktion erscheinen. Sich vor Publikum mit Ziel und Funktion zu bewegen wirkt viel besser als beispielsweise dauernd fahrig durch den Raum zu „tigern“.
Hierzu gibt es noch einen interessanten Nebeneffekt: Lampenfieber beruht auf einer hohen Konzentration von Stresshormonen im Körper. Diese erhöhte Konzentration baut man am besten durch körperliche Bewegung ab. Wenn Sie nun zu Beginn Ihrer Präsentation systematisch am Flipchart arbeiten, schaffen Sie sich – und zwar wiederum mit Funktion und Alibi – genau die Bewegungsmöglichkeit, die Ihr Lampenfieber sehr schnell senken wird.
Fördert Bewegung – Nutzen Sie das Flipchart als Bewegungs-Anstoß:
Wir stellen in unseren Seminaren immer wieder fest, dass ein geplanter Flipchart-Einsatz zwei Arten von Präsentatoren sehr viel Hilfestellung gibt:
Einerseits gibt es jenen Präsentator, der vor Publikum keine Gestik macht und dadurch auf das Publikum sehr steif und wenig engagiert wirkt, andererseits der Präsentator, der seine Sprache wenig moduliert und durch diese Monotonie der Sprache sehr wenig mitreißend wirkt.
Beiden Arten von Personen bekommen dann automatisch mehr Bewegung in Ihren Gesamtauftritt, wenn diese schon zu Beginn Ihrer Präsentation solche Phasen planen, bei denen Sie am Flipchart etwas zeigen, anschreiben oder anheften.
Diese geplante Bewegungsnotwendigkeit setzt die Bewegung des Körpers (= Gestik) und auch die Bewegung der Sprache (= Modulation) in Gang. Meist bleiben die Gestik und die Modulation dann über die ganze Präsentation hinweg auch deutlich stärker in Bewegung. Die am Flipchart notwendige Bewegung stößt die anderen Bewegungsbereiche (Gestik + Modulation) stimulierend an.
Peter Mohr ist Diplom-Pädagoge für Erwachsenen-Pädagogik. Bis 1995 arbeitete er als Luftwaffen-Offizier für das Bundesministerium für Verteidigung. Sein Grundprinzip lautet: Höchste Qualität durch höchste Spezialisierung. Daher arbeitet PETER MOHR seit 1995 als absolut spezialisierter Trainer, Speaker und Coach nur zu einem einzigen Thema: „ERFOLGREICH PRÄSENTIEREN“ Peter Mohr hat schon mehr als 1000 Präsentations-Trainings durchgeführt und 15 Bücher und Hörbücher zum Thema ERFOLGREICH PRÄSENTIEREN verfasst. Er gestaltet als ehemaliger Offizier seine Vorträge und Trainings ganz bewusst sehr verschnörkelt und straff – genauso straff wie ein militärisches Briefing.
Also ganz bewusst gemäß dem Prinzip: JUST INFO – NO TAINMENT.
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Podcast: Zahlreiche Tipp und Tricks zum Thema ERFOLGREICH PRÄSENTIEREN erhalten Sie in Peter Mohrs Podcast: https://www.peter-mohr-trainer.de/präsentations-tipps-per-podcast.