Image ist nicht alles, oder doch?
Image ist nicht alles. Oder etwa doch? Die meisten Menschen haben zu diesem Begriff ein sehr distanziertes Verhältnis. Oft wird unterstellt, dass der Aufbau des eigenen Images etwas mit Verstellung zu tun hat.
Oktober 19, 2015
Image ist nicht alles. Oder etwa doch? Die meisten Menschen haben zu diesem Begriff ein sehr distanziertes Verhältnis. Oft wird unterstellt, dass der Aufbau des eigenen Images etwas mit Verstellung zu tun hat.
Man müsste im außen eine Rolle spielen, die einem nicht entspricht, so eine häufige Meinung. Der britische Schauspieler Peter Sellers bezeichnete das eigene Image gar als ein Bild, dem man immer ähnlicher werden muss. Stimmt das wirklich?
Bei unseren Presentation-Bootcamps ist das eigene Image ein wichtiges Thema, zu dem wir gerne Experten einladen. Martina Hunger ist auf diesem Gebiet eine echte Spezialistin und beschäftigt sich praktisch schon ihr ganzes Leben mit den wichtigen Fragen rund um den passenden Stil und das authentische Image. „Ich fühle mich wie ‚die‘ Miss Marple der Farb- und Stilberatung“, so die Stil-Expertin. „Ich scanne und sammle 1000 Details, nehme auseinander und setze neu zusammen. So entstehen schlüssige Bilder. Dies nenne ich Psychologische Selbstinszenierung oder eben BodyBrand. Am Ende haben Sie selbst ein sicheres Gespür entwickelt für sich als Typ, für Ihre Farben, für Formen und Situationen. Jetzt können Sie sicher mit Ihrer Präsenz ‚spielen‘. Mein Motto dazu lautet: authentisch, echt und stark. Keine Rolle spielen, sondern sein.“
Wir haben mit Frau Hunger ein kleines Interview über die Bedeutung des eigenen Images geführt.
Wie kann ich mein Image, also das, was andere von mir denken, beeinflussen?
Martina Hunger: Durch Kennenlernen meines Wirkungs-Profiles. Ich bin mir genau bewusst, wie ich im Augenblick wirke, wie ich in Zukunft wirken möchte, wie mein Umfeld „tickt“, in dem ich mich bewege. Ich kenne meine Kundenstruktur, deren Firmenpilosophie und Firmenwerte. Ich kenne und schätze meine Fähigkeiten, Fertigkeiten, Werte und meine Persönlichkeitsstruktur. So kann ich gezielt „meine“ Farben und Kleiderformen einsetzen, die mich unterstützen. Sie wissen ja, Ein-Schätzung entsteht auf dem ersten Blick, in den ersten 150 Millisekunden einer Begegnung. Da müssen sofort meine Potentiale zum Ausdruck kommen.
Wie wichtig ist das Aussehen für das Image?
Martina Hunger: „Wer gut aussieht, kommt besser an“. Damit meine ich nicht „schön-sein“ im Sinne eines Fotomodells, sondern harmonisch zum Ausdruck kommen. Nach dem Motto „an mir passt alles“, ich fühle mich wohl in mir, mit mir und in meiner (zweiten) Haut …
Was, wenn ich mich nicht verstellen möchte, um ein bestimmtes Bild von mir zu schaffen? Muss ich dann damit rechnen, dass der Erfolg an mir vorbeigeht?
Martina Hunger: Es geht nie um Verstellung. Keiner meiner Kunden wird sich jemals verstellen oder verbiegen müssen. Ich erarbeite gemeinsam mit ihm, nach seinem Werte- und Persönlichkeitsprofil, sein Wirkungsprofil. Echt, stark, authentisch und charismatisch. Ich erschaffe keine Kunstfigur. Denn dies dauerhaft „durchzuhalten“ und zu leben würde ja im Umkehrschluß bedeuten, ständig in einer Scheinwelt zu leben. Undenkbar!
Welche Rolle spielt das Bild, dass ich von mir selbst habe, wenn ich mein Image verändern oder generell steuern möchte?
Martina Hunger: Es ist tatsächlich sehr essentiell. Viele, viele Menschen haben ein „verschobenes“ Bild von sich, teils durchwoben von „falschen“ Glaubenssätzen. Das sind eigene, falsche Annahmen, Wahrnehmungen, die wir im Laufe unseres Lebens zu unserer persönlichen Wahrheit machen, wie z. B. „das steht mir nicht“, „ich bin zu dick“. Diese Liste lässt sich beliebig erweitern. Was ich innerlich von mir selbst glaube/denke, strahle ich tatsächlich nach außen ab und mache es für mein Gegenüber sichtbar. Das „Problem“ ist nicht die Körperlichkeit, sondern meine innere Einstellung zu mir und meinem Körper. Ziel ist es also, erst einmal sich so anzunehmen, mit allen Gegebenheiten, und dann das BESTE daraus zu machen. Nach dem Motto „rausholen was drinnen ist“.
Was wollen Sie den Teilnehmern beim Presentation-Bootcamp 2015 mit auf den Weg geben?
Martina Hunger: Bewusstwerdung, dass es sich bei Kleidung keinesfalls um Oberflächliches handelt, sondern um die Frage: WIE möchte ich gesehen werden und WIE will ich wirken? Welche meiner Fähigkeiten/Fertigkeiten/Potenziale/Werte soll mein Gegenüber sofort erkennen?